"Ei, ihr lieben, lieben Leut′, was ist heut′ das eine Freud′!" Der Dichter Friedrich Güll freute sich schon vor über 130 Jahren über die ersten zarten Flocken.
Auch die Kinder der M und BO Stufe stürmten hinaus zu den ersten Schneeflocken und freuten sich über die schöne weiße Pracht.
So einen Winter wünschen wir uns an noch vielen Tagen. Und weil das Gedicht wirklich sehr schön ist, hier nochmal der gesamte Text zum Lesen und Freuen:
Der erste Schnee
Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat′s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh′ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.
Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll′ rings herum.
Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
daß er just sein Pfeifchen schmaucht?
Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär′ nur erst die Schule aus!
Aber dann, wenn′ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ′nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!
Ei, ihr lieben, lieben Leut′,
was ist heut′ das eine Freud′!
Friedrich Wilhelm Güll
(* 1812-04-01, † 1879-12-24)